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Matto Barfuss „Ein echter Tausendsassa“

Matto ist ein echter Tausendsassa, der in seinem Leben schon viel bewegt hat und dessen Herz nicht nur einen großen Platz im Natur- und Tierschutz eingenommen hat, sondern der auch mit vielen Büchern und Dokumentationen Menschen für seine Arbeit begeistert und den Lohn dafür der Natur und den Tieren zurück gibt.

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Hier der Trailer zu Mattos Kionofilm. Diesen wunderschönen Film sollte man sich nicht entgehen lassen. Denn er zeigt, wie schön das Leben inmitten der Natur und der Tiere sein kann.

 Matto Barfuss hat ein großes Herz für Tiere und die Umwelt

von Martina Zöllner

„Matto Barfuss ist ein deutscher Künstler, Kunstmaler, Fotograf, Filmemacher, Artenschützer und Autor. Nachdem er in den Medien häufig als der Gepardenmann bezeichnet wurde, verwendet er diesen Beinamen ebenfalls.“

Diese einleitenden Worte liest man in Wikipedia, der freien Enzyklopädie im Internet, wenn man sich dort über Matto Barfuss, sein Leben und seine Arbeit im Dienst der Natur und Lebewesen informieren will.

Matto ist ein echter Tausendsassa, der in seinem Leben schon viel bewegt hat und dessen Herz nicht nur einen großen Platz im Natur- und Tierschutz eingenommen hat, sondern der auch mit vielen Büchern und Dokumentationen Menschen für seine Arbeit begeistert und den Lohn dafür der Natur und den Tieren zurück gibt. Einfach indem er Brücken baut und hautnah auf die aktuellen Probleme dieser Welt aufmerksam macht.

Was der Tier- und Naturschützer, Künstler und Autor sich für 2022 auf die Fahne geschrieben hat, was er in der jüngsten Zeit erlebt und was ihn bewegt hat, welche Pläne auf seiner Agenda stehen, darüber habe ich mit ihm gesprochen:

 

Martina Zöllner:  “Maleika“ steht für die Geschichte einer Gepardenmutter, die niemals aufgibt. Ist das in deinem Leben auch so?

Matto Barfuss: Sicherlich. Ich habe viel gelernt, als ich mit ‚Maleika‘ 4 Jahre unterwegs war. Das Motto dieser Zeit und nun auch für mich ist „Was immer auf der Welt passiert, es gibt keinen vernünftigen Grund aufzugeben“. Manchmal scheint aber auch mir die Energie auszugehen, und dann muss ich wieder meinen Kinofilm ‚Maleika‘ schauen und alles wird gut.

 

Martina Zöllner: Du warst im letzten Jahr fast acht Monate in Afrika  Was hat sich in diesen Zeiten der Pandemie in diesem Land für die Tiere verändert ?

Matto Barfuss: Ich sehe die Pandemie für Afrika mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Der Tourismus ist eingebrochen und die Arbeitslosigkeit stieg enorm. Besonders in Ländern, die eine vernünftige Balance zwischen Artenschutz und Tourismus gefunden haben, hatte das enorme Folgen. Die Leute kämpften um ihr Überleben und die Wilderei zwecks Ernährung stieg gewaltig. Auf der anderen Seite gab es viele Gebiete wie z.B. die kenianische Masai Mara, die Tourismus an den Rande des ökologischen Kollaps vor der Pandemie brachte. Die konnten sich etwas erholen. Ob das Ganze nachhaltig ist, ist zweifelhaft. Ich habe Bedenken, dass die Überreaktion und auch enorme Verschuldung der westlichen Welt die Ausbeutung und Tourismus ohne Berücksichtigung der ökologischen Grundlagen vor Ort sehr fördert. Es gibt leider schon Hinweise. Sehr schlimm sind die vielen neuen Kupferminen und die Ölförderung unter dem Okavango Delta. Die Tiere selbst wurden „philosophischer“ und vergaßen vielerorts Autos. Das hat meine 8 Monate im letzten Jahr im Busch zu einem tiefen emotional schönen Erlebnis gemacht.

 

Martina Zöllner:  Warum ist es gerade in diesen Zeiten so wichtig , dass der Tourismus nicht abreißt und sich dadurch,  wenn zum Beispiel Touristen ausbleiben, Wilderer die Gunst der Stunde nutzen um  sich ungebremst und unbeobachtet ausbreiten können ?

Matto Barfuss: Wie bereits angedeutet ist es wichtig, dass Tourismus als Werkzeug für aktiven Artenschutz unbedingt weiter geführt wird. Wir müssen mit Tourismus möglichst viele Leute in Lohn und Brot bringen und gleichzeitig so sensitiv vorgehen, dass Gebiete nicht durch Tourismus beeinträchtig werden. Das geht langfristig nur durch sehr hochwertigen Tourismus. ‚Wildlife‘ ist eines der knappsten Güter auf der Welt geworden – leider!

 

Martina Zöllner: Hat die Wilderei zugenommen ? Und welche Tierarten sind nach deiner Meinung und Beobachtung vom Aussterben besonders gefährdet?

Matto Barfuss: Ja, definitiv. Wilderei für das Überleben ist das eine. Aber Wilderei aus Profitgier nimmt ebenso zu. Das klassische Problem mit den Nashörnern bleibt, wobei man da sagen kann, dass die Schutzbemühungen durchaus Wirkung zeigen. Mit jedem Gerücht und Aberglauben gibt es halt neue Ziele für kommerzielle Wilderei.

 

Martina Zöllner: Wie ich gehört habe, bist du in Namibia nur knapp einem schweren Raubüberfall entkommen. Was ist genau passiert ?

Matto Barfuss: Ich bewerte das als Folge der hohen Arbeitslosigkeit und Verzweiflung in dem Lande. Ich war in einem sonst touristisch gut erschlossenen Gebiet unterwegs, allerdings wegen der Pandemie dann allein. Auf offener Straße hatten 3 Räuber versucht mir einen Felsbrocken auf die Windschutzscheibe zu schleudern, um mein Auto zu stoppen. Sie haben zum Glück schlecht gezielt. Der enorme Stein durchschlug die Seitenscheibe hinter mir und knallt mit erschreckender Wucht gegen die Karosserie innen auf der anderen Seite. Hätten sie das Fahrerfenster durchschlagen, wäre ich vermutlich auf der Stelle tot gewesen.

 

Martina Zöllner: Und dann hattest du auch noch gesundheitliche Probleme mit einem Erreger, der dich stark in der Motorik eines deiner Arme eingeschränkt hat. Du musstest sogar operiert werden. Hast du alles soweit gut überstanden und bist du wieder fit?

Matto Barfuss: Ja, das war ein Schock. Bei einer Filmproduktion in Kenia hatte ich mir einen offenkundig sehr gefährlichen Erreger über einen Spinnenbiss eingefangen, der sich in der Hand verkapselte und eine Sepsis verursachte. Es war knapp. fast hätte die Hand amputiert werden müssen. Stattdessen reichte es die Hand aufzuschneiden und alles raus zu holen und mit starken Antibiotikas, die glücklicherweise anschlugen, zu bekämpfen. Mit dem Willen und dem Optimismus meiner ‚Maleika‘ habe ich das schneller überstanden als alle Prognosen der Ärzte. Gerade war ich wieder 2 Monate auf einsamer und harter Filmproduktion in der Kalahari und konnte alles alleine schaffen. Die Beweglichkeit und Kraft in der Hand ist zurück.

 

Martina Zöllner:  Mittlerweile bist du ja wieder zurück aus Afrika und hast dir ein neues Filmstudio in deinem Kunsthaus eingerichtet. Was hast du in diesem Zusammenhang für neue Projekte geplant?

Matto Barfuss:  Ja, das war ein wichtiger Schritt für mich. Ich arbeite nun an 2 Kinofilmprojekten. Das eine kann ich schon verraten, denn es gibt schon eine Homepage dafür (www.pambara.com). Es geht dabei darum, mit einer schwungvollen Geschichte im Disneystyle möglichst vielen Menschen auf der Großleinwand Ökologie sehr witzig näher zu bringen. Ich halte das Projekt für überaus wichtig. es wird dazu auch eine Show geben und vielleicht einmal ein Musical. Wir arbeiten gerade mit riesigem Enthusiasmus daran und wollen Ende 2023 raus kommen, sofern wir nun bald Partner finden. Das zweite Kinoprojekt begegnete mir einfach und es wird schlicht  der Hammer:-)

 

Martina Zöllner:  2022 soll ja für dich ein besonderes Jahr werden. Nicht zuletzt deswegen, weil du dich noch mehr für das Thema  Artenschutz einsetzen willst. Was ist das geplant?

Matto Barfuss:  Wir unterstützen derzeit meine gute Freundin Laurie Marker beim Bau eines Auffangstation für geschmuggelte Geparden im Somaliland. Leider gibt es immer noch reiche Kunden aus Industriestaaten, die sich für teures Geld einen kleinen Geparden aus der freien Natur zulegen wollen. Das ist fatal. Wir haben noch rund 7000 Geparden in der freien Natur und noch immer werden bis zu 300 Gepardenbabys pro Jahr den Müttern in der freien Natur weggenommen. Ansonsten versuche ich mich eher ideell in den Artenschutz einzubringen. Dazu dient das Kinoprojekt PAMBARA in Afrika und auch in Europa. Ich arbeite ja momentan ganz alleine und bin sehr am Anschlag.

 

Martina Zöllner: Wann reist du wieder nach Afrika?

Matto Barfuss: Ich kam gerade und werde bereits Ende April wieder aufbrechen. Ich habe noch viele Drehtermine mit meinen tierischen Freunden in der Wildnis.

 

Martina Zöllner: Danke, lieber Matto für deine Zeit und viel Erfolg.


www.matto-barfuss.de

Blog: https://pambara.com/index.php/blog/

Trailer zum Kinofilm:  https://youtu.be/wobeZ7EXbJk

 

Liebt die Wildnis und die Tiere: Matto Barfuss. Hier mit seiner Kamera auf  „Du“ und „Du“ mit der Natur

 

Gut besucht sind auch die Ausstellungen, auf denen Matto den Besuchern von seinem Leben mit den Tieren der Wildnis erzählt

 

Wunderschöne Bilder schmücken Mattos Galerie in seinem Heimatort

 

 

Tiere, Menschen, die Natur und ferne Länder – wenn Matto Barfuss auf Reisen geht (Foto unten), gibt es viel zu erzählen. Und dort, wo er seine Vorträge hält (Fotos oben) , sorgt Matto, der Gepardenmann, für Emotionen unter seinen Zuhörerinnen und Zuhörern

 

Mein Leser – Buchtipp: