Hessischer Tierschutzpreis 2025
Großer Einsatz für Ponys, Straßenkatzen und Schultiere.
Als erstes Land hat Hessen vor mehr als 25 Jahren einen Tierschutzpreis ins Leben gerufen um ehrenamtliches Engagement für Tiere zu würdigen . Damit werden Menschen ausgezeichnet die sich in besonderer Weise für den Schutz von Tieren einsetzen. Staatssekretär Michael Ruhl ehrte die Gewinner und Gewinnerinnen jetzt in der Staatskanzlei in Wiesbaden.
In einem weiteren Beitrag stelle ich die ausgezeichneten Projekte vor und besuche auch die Preisträger. Damit möchte ich auf die Bedeutung ehrenamtlicher Arbeit aufmerksam machen und mit wieviel Herzblut die Retter der Tiere im Einsatz sind. Ihr Engagement ist unbezahlbar – nicht nur für die Tiere. „Die Preisträger geben ein Beispiel für Mitgefühl , Verantwortung und Gemeinsinn“ , so Staatssekretär Michael Ruhl . (Bericht folgt)
Interview mit
Dr. Madeleine Martin
Die Verleihung des hessischen Tierschutzpreise 2025 war für mich auch Anlass genug, einmal mit der hessischen Landestierschutzbeauftragten, Dr. Madeleine Martin, über die Probleme im Tierschutz zu sprechen, über die besonders relevanten Probleme und welche Rolle die Aufklärung der Öffentlichkeit spielt. Dabei sprach ich mit Dr. Madeleine Martin auch darüber, welche Maßnahmen insbesondere in Hessen ergriffen werden, um den Schutz der Tiere zu verbessern.
Hier das Interview
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Wichtig und grundsätzlich gilt: „Augen auf“ wenn euch euer Bauchgefühl sagt, hier stimmt was nicht bei der Tierhaltung. Schaut nicht weg, egal ob bei Haus- oder Nutztieren. Denn das Tierleid reißt nicht ab !
Es war ein Tag für die Tiere und Menschen die Tieren eine Stimme geben . Herzlichen Glückwunsch.
Martina Zöllner – Unser Planet
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Stallhorror – Transporthorror – Schlachthorror beenden
Aktuelles zum Tierleid auf dem Frachter SpiridonII
Und immer wieder stelle ich mir die Frage, wer das Fleisch von solchen geschundenen Seelen essen möchte? Wo ist der Protest der Hirten und Landwirte die ihre Tiere auf solche Reisen schicken ?
Der aktuelle Fall der vielen geschundenen Tierseelen
Frachter Spiridon ll vom Radar verschwunden
(Text / Quelle: Verein für Tierfabriken, Wien, vgt@vgt.at)
Nachdem die Türkei die Entladung der Rinder verweigerte, trat das Schiff Berichten zufolge die Rückreise nach Montevideo, Uruguay an. Die aktuelle Situation ist jedoch unklar und besorgniserregend:
- Verschwunden vom Radar: Das Schiff ist laut Meldungen des Schiffsverfolgungsdienstes „MarineTraffic“ seit mehreren Tagen (Stand: 21. November 2025) im Mittelmeer vom Radar verschwunden, da der Transponder kein Ortungssignal mehr sendet.
- Letzte bekannte Richtung: Offiziell befand es sich auf dem Rückweg in Richtung Südamerika.
- Hintergrund: Tierschutzorganisationen schlagen Alarm, da das Abschalten des Signals den Verdacht nahelegt, dass dies geschehen sein könnte, um das illegale Entsorgen von Tierkadavern oder Gülle im Mittelmeer zu verschleiern.
- An Bord des Schiffes befanden sich ursprünglich rund 2.900 bis 4.000 Rinder aus Uruguay. Die Bedingungen auf dem Schiff gelten als katastrophal.
Thema Lebendtiertransporte
Das Thema Lebendtiertransporte ist extrem komplex und emotional aufgeladen, und die Tatsache, dass sie nicht gestoppt werden können, liegt in einem vielschichtigen Geflecht aus wirtschaftlichen Interessen, regulatorischen Lücken und politischen Zuständigkeiten begründet.
Eine mögliche Aufschlüsselung der Gründe ist, warum es schwierig ist, die Transporte zu stoppen und eine Erläuterung des aktuellen Falls vor der Türkei:
1. Warum Lebendtiertransporte schwer zu stoppen sind:
Die Hauptgründe für die Fortsetzung der Transporte, insbesondere in sogenannte Drittstaaten außerhalb der EU (wie die Türkei), sind nach meinen Informationen:
Wirtschaftliche Faktoren
- Kostenersparnis: Es ist oft billiger, lebende Tiere zu transportieren, als Fleisch, das gekühlt werden muss.
- Zucht und Handel: Viele Transporte betreffen Zuchttiere (z. B. trächtige Rinder), die für den Aufbau von Herden in den Zielländern verkauft werden. Dies stellt einen großen Exportmarkt für EU-Länder dar.
- Zölle/Importbestimmungen: Manchmal werden Lebendtiere in Drittländern niedriger besteuert oder sind von Importzöllen weniger betroffen als Fleisch, was ein starker wirtschaftlicher Anreiz für den Exporteur ist.
- Schlachtung im Zielland: In vielen Zielländern gibt es eine Nachfrage nach frisch geschlachtetem Fleisch oder nach traditionellen Schlachtmethoden (z. B. Schächten), die den Transport lebender Tiere erfordern. Regulatorische und Juristische Komplexität
- EU-Transportverordnung: Die EU hat die Tiertransportverordnung (EG Nr. 1/2005), die Transportzeiten, Platzbedarf und Versorgung regelt. Allerdings gibt es bei Langstreckentransporten in Drittländer große Probleme bei der Durchsetzung und Kontrolle dieser Standards, sobald die Tiere die EU verlassen.
- Zuständigkeitswirrwarr: Die Verantwortung wird oft zwischen EU, Bund, Ländern und lokalen Veterinärämtern hin- und hergeschoben. Verwaltungsgerichte in Deutschland kippen teilweise lokale Transportverbote aus juristischen Gründen.
- Fehlende Garantien in Drittländern: Tierschutzorganisationen weisen nach, dass in den Zielländern die tierschutzgerechte Versorgung und Schlachtung nicht gewährleistet werden kann. Trotzdem ist es juristisch schwierig, Transporte nur aufgrund der Wahrscheinlichkeit von Leid im Zielland zu verbieten (obwohl dies zunehmend gerichtlich anders bewertet wird).
- Lobbyarbeit: Der Druck und die Lobbyarbeit von Exportunternehmen und landwirtschaftlichen Verbänden sind enorm und beeinflussen die politische Entscheidungsfindung auf nationaler und EU-Ebene. Politische Hürden
- Kein EU-weites Verbot: Obwohl viele Bürger und Tierschutzorganisationen ein Verbot des Langstreckentransports in Drittländer fordern, gibt es bisher kein vollständiges, einheitliches EU-weites Verbot.
- Nationale Alleingänge: Einige Bundesländer oder Länder versuchen, Transporte in bestimmte Risikostaaten zu untersagen. Solche nationalen oder regionalen Verbote sind jedoch nur bedingt wirksam, da die Tiere oft einfach über andere, weniger restriktive EU-Länder transportiert werden können.
2. Der aktuelle Fall auf See vor der Türkei (Beispiel Uruguay-Rinder)
Der aktuelle Fall ist ein dramatisches Beispiel für das Versagen des Systems im internationalen Lebendtiertransport (auch wenn dieser spezielle Transport nicht aus der EU stammte, beleuchtet er die gleichen Problematiken an der türkischen Grenze):
Der Vorfall: Im November 2025 (aktueller Stand der Suchergebnisse) harrte ein Viehtransportschiff mit Tausenden Rindern (knapp 4.000 Rinder) aus Uruguay wochenlang vor der türkischen Küste aus.
Das Problem: Die Türkei verweigerte Berichten zufolge die Annahme, unter anderem wegen fehlender Dokumente.
Die Konsequenzen für die Tiere:
- Wochenlanges Ausharren: Die Tiere verbrachten Wochen an Bord unter katastrophalen Bedingungen. Tierschützer berichteten, die Tiere stünden monatelang in ihren eigenen Exkrementen.
- Geburten und Todesfälle: Bei einer Untersuchung an Bord wurde festgestellt, dass Kühe Kälber geboren hatten und viele Kälber und Dutzende älterer Tiere bereits auf der Reise umgekommen waren.
- Rückführung:Da die Tiere in der Türkei nicht entladen werden durften, stand ihnen eine lange Rückreise bevor (wahrscheinlich zurück nach Südamerika), wofür Tierschützer befürchteten, dass die Versorgung mit Futter und Wasser nicht ausreiche und die Tiere die Strapazen nicht überleben würden.
Die Parallele zu EU-Transporten:
Dieses Drama spiegelt die Probleme wider, die auch bei Tiertransporten aus der EU an der bulgarisch-türkischen Grenze immer wieder auftreten:
- Wartezeiten: Lange Wartezeiten im Niemandsland oder vor dem Hafen, oft bei extremen Temperaturen.
- Mangelnde Notfallpläne: Es fehlt an geregelten, tierschutzgerechten Notfallplänen für Fälle, in denen die Tiere nicht angenommen werden oder der Transport gestoppt werden muss (z. B. wegen Seuchengefahr oder fehlender Papiere). Eine Rückführung in die EU ist aufgrund von Seuchenschutz- und Einfuhrbestimmungen oft unmöglich.
(Text / Quelle: Verein für Tierfabriken, Wien, vgt@vgt.at)
